18. Januar 2021

Herausforderung Impfstoffverteilung - Ein Einblick in die Logistik

Ebenso wie die Zahl der COVID-19 Neuinfektionen werden täglich auch die Zahlen der geimpften Personen veröffentlicht. Bis zum 16.01.2021 wurden dabei in Deutschland bereits über eine Millionen Menschen geimpft. Auch wenn diese Zahlen in Anbetracht der kurzen Zeitspanne zwischen Entwicklung und Verteilung bereits beeindruckend sind, so könnte es für viele Menschen doch noch ein wenig schneller gehen.

Grund für die Verzögerung ist vor allem die Impfstoffproduktion, welche teilweise nur schleppend anläuft. Nach und nach erlangen immer mehr Impfstoffe eine offizielle Zulassung. Eines davon ist das Vakzin der Firma Moderna, welches seit dem 11.01.21 verfügbar ist und EU-weit verteilt wird.

Wo wird der Moderna Impfstoff produziert?

Wie Biontech setzt auch Moderna auf die neue Boten-RNA-Technologie (mRNA). Der Impfstoff wird in der Schweiz vom Produzenten „Lonza“ hergestellt. Abgefüllt wird der Stoff durch den spanischen Pharmaabfüller „Rovi“. Von dort wird der Impfstoff im Anschluss in die ganze Welt verteilt. Gelagert wird er in Deutschland durch die Bundeswehr in Quakenbrück. 

Wer ist für die Distribution des Moderna Impfstoffs verantwortlich?

Vor Kurzem wurde die Zusammenarbeit von Moderna mit dem Logistikdienstleister Kühne & Nagel bekannt gegeben. Dabei übernimmt der Dienstleister die weltweite Verteilung sowie die Lagerung des Impfstoffes. Ausgenommen ist dabei jedoch der Transport in die USA – hier bekam ein anderer Dienstleister den Zuschlag. Um die Wirksamkeit sicherzustellen, muss der Moderna Impfstoff durchgängig bei -20 Grad Celsius gelagert werden. Bei der Verteilung setzt Kühne & Nagel auf die Zentralisierung in einem europäischen Hub in Brüssel. Von dort geht der Impfstoff auf die Reise zu Märkten in Europa, Asien, dem Mittleren Osten und Afrika. Der Logistikdienstleister verfügt nach eigenen Angaben allein in Europa über 200 Fahrzeuge, die auf die speziellen Anforderungen für Pharma-Transporte ausgelegt sind.

Welche Logistiker helfen außerdem bei der Impfstoffverteilung?

Neben Kühne & Nagel sind auch andere Logistikdienstleister in das weltweite Verteilungskonzept eingebunden. Lufthansa Cargo oder auch DHL erstellen Konzepte und transportieren die teilweise sehr empfindlichen Stoffe. Um die Impfstoffe während des Transports zu kühlen, kommen zum Beispiel spezielle Boxen und Container des Würzburger Unternehmens Va-Q-Tec zum Einsatz. In den 30 Millimeter dicken Wänden der Behälter steckt ein poröses Material, das luftleer in einer Folie eingeschweißt ist. Das Vakuum ähnelt dem Isolierprinzip einer Thermoskanne und stellt sicher, dass die Impfdosen ihr Ziel sicher und intakt erreichen.

Studie von DHL zum Transport von hoch-temperaturempfindlichen Impfstoffen

DHL und McKinsey & Company veröffentlichten bereits am 03.September 2020 eine Studie zum Transport von hoch-temperaturempfindlichen Impfstoffen. Dabei beschäftigten sie sich mit dem Aufbau stabiler Lieferketten und medizinischer Güter während der COVID-19-Pandemie. Die Logistik in der Verteilung der temperaturempfindlichen Impfstoffe stellten die Logistikindustrie vor eine nie dagewesene Herausforderung. Besonderes Augenmerk der Studie lag auf der Ausgestaltung effektiver Transportkonzepte für die Verteilung der sensiblen Impfstoffe. DHL zufolge werden in den unterschiedlichen Lieferketten rund 200.000 Paletten-Transporte, 15 Millionen Lieferungen in Kühlboxen sowie 15.000 Flüge erforderlich sein.

Quelle: Deutsche Post DHL Group

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