20. Januar 2021
Unternehmen, welche ihre Waren aktuell auf dem Seeweg
transportieren, sehen sich mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Neben
fehlenden Leercontainern gibt es schon Probleme während des Buchungsprozesses
von neuen Sendungen auf Seiten der Reederei. Entweder nehmen diese keine
Buchungen an oder bestehende Buchungen werden kurzfristig storniert. Die
Missgunst auf Seiten der Verlader wächst zunehmend.
Doch wo liegt der Grund für diese Entwicklung? Wie so häufig sind die Hintergründe mannigfaltig. Neben Equipmentmangel, Port Congestions und dem bevorstehenden chinesischen Neujahr nehmen vor allem US-Importe stetig zu. So stiegen die Importe aus China in die USA gegen Ende des Jahres 2020 um bis zu 30%. Infolgedessen hatten Unternehmen rund um den Globus mit der Seefracht zu kämpfen.
Die Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Seefrachtraten
Neben dem Equipment Mangel ist auch der Kapazitätsengpass anderer Verkehrsträger dafür verantwortlich, dass die Seefrachtraten ungeahnte Höhe erreichen. Hier ein Überblick der Einflussfaktoren auf die Ratenentwicklung:
Auch wenn viele Verlader gerade die Situation in Asien bemängeln, sind die Auswirkungen weltweit spürbar.
Wo stehen die Raten heute?
Seit Mitte des Jahres 2020 zogen die Seefrachtraten auf der Lane Asia-Europe kontinuierlich an. Ein erster Höchststand wurde vor den Weihnachtsfeiertagen erreicht. Zu diesem Zeitpunkt war es fast unmöglich eine Abfahrt zu bekommen, ohne bereits Raten von mehr als $ 8.000 je 40‘ Container zu zahlen. Viele Verlader hofften zu diesem Zeitpunkt auf eine Verbesserung der Marktsituation im neuen Jahr, jedoch ging der Trend weiter und die Raten stiegen und stiegen. Sehr zur Missgunst von Verladern und Logistikdienstleistern, welche häufig in Erklärungsnot gegenüber ihren Kunden gerieten.
Doch wo stehen die Raten heute? Ein Ende des Anstiegs ist scheinbar nicht in Sicht und die aktuellen Raten befinden sich jenseits der $ 10.000 Marke. Häufig werden sogar noch deutlich höhere Raten aufgerufen, nur um einen heißbegehrten Platz auf einem der Schiffe in Richtung Europa zu ergattern.
Vor wenigen Tagen gab Xeneta einen offiziellen „Rate Alert“ für den Trans-Pacific und Asia-Europe Eastbound Trade heraus. Hier wurde deutlich, dass der Spotmarkt in der Realität sogar um bis zu 20% höher als der Index ausfällt.
Welche kurzfristige Strategie empfiehlt sich nun?
Eins vorweg – Die eine, richtige Strategie gibt es sicherlich nicht. Die Gesamtsituation wird sich sicherlich nach dem chinesischen Neujahr etwas entspannen, jedoch weiterhin kompliziert bleiben. Wir empfehlen deshalb folgende Punkte zu beachten:
· Frühzeitige Planung der Sendungen
· Nicht nur auf einen Reeder verlassen, sondern die Fracht, wenn möglich, flexibel über unterschiedliche Carrier verteilen
· Verändern Sie Ihre Strategie und nutzen Sie anstelle von 40‘ Containern unter Umständen auch 20‘ Container für Ihre Fracht
· Waren, welche nicht zwingend benötigt werden, wenn möglich Zwischenlagern, bis sich der Markt etwas entspannt hat
Wie sollten wir uns in Zukunft aufstellen?
Mindestens genauso wichtig wie die kurzfristige Strategie ist es, langfristig zu Planen auf derartige Situationen vorbereitet zu sein. Oberste Priorität sollte es haben, die Abhängigkeit von einzelnen Logistikdienstleistern zu reduzieren und die eigene Fracht gegebenenfalls über unterschiedliche Verkehrsträger zu verteilen. Natürlich variiert die Strategie von Unternehmen zu Unternehmen.
Gerne unterstützen wir Sie dabei, die Logistik so aufzustellen, dass Sie für zukünftige Engpässe bestens gewappnet sind.
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